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Adam-und-Eva-Kongress in Stuttgart

Demonstrationen gegen die Rechte anderer Menschen sind keine Demonstrationen sondern politische Propaganda. Dazu gehört die sogenannte "Demo für alle" angeblich gender-kritischer besorgter Bürger. Dass es sich um eine politische Bewegung handelt, wird auf den rechts-klerikalen und putin-nahen Versammlungen, die in Stuttgart regelmässig stattfinden, nicht verschwiegen.

Am 23. Januar veranstaltet diese Bewegung einen Kongress in der Liederhalle in Stuttgart. Unter dem Titel "Gender und Sexualpädagogik auf dem Prüfstand der Wissenschaften" wird vor der anstehenden Landtagswahl wohl noch einmal versucht, Lobbyarbeit im Sinne dieser Bewegung, deren organisatorisches Herz innerhalb der AfD schlägt, zu betreiben.

"Demo für alle" hiess bisher: Für alle, ausser Menschen, die nicht dem Schema Adam und Eva entsprechen. Einer der Referenten des Symposiums, Raphael M. Bonelli hält Transsexualität für eine "globale Störung des Körperbilds". Demnach müssten beispielsweise Mädchen, die mit vermännlichten Körpermerkmalen geboren werden, für ihn Jungs mit psychischer Störung sein.

Fragen wir ihn doch einfach. Reden wir mit den Menschen an diesem Tag und nehmen "Demo für alle" ernst.

Anmelden kann man sich hier:
http://genderundsexualpaedagogik.com/anmeldung/

(Wer hin geht: Es macht Sinn mittels geeigneter technischer Geräte das Erlebte dann zu dokumentieren. Und schaut, dass ihr nicht alleine hingeht.)

Warum alle Menschen das Thema interessieren sollte:

Geschlechtliche Vielfalt ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Manche Autoren zählen beispielsweise PCO (Polyzystisches Ovar-Syndrom) zu den Intersex-Phänomenen. Geschätzt ist eine von 10 Frauen davon betroffen. Ähnlich hoch ist die Anzahl von Hirsutismus, "männlicher" Körperbehaarung. Die Häufigkeit eines Mikropenis (kleiner Penis mit Übergängen zur Klitoris) liegt bei ca. 2 Prozent. Gynäkomastie, die Vergrösserung der Brust bei Männern wird mit 40-60 Prozent angegeben. Rechnet man die Besonderheiten der Geschlechtschromosomen zusammen, hat mindestens jeder hundertste Mensch kein normales XX/XY.

Diese Liste liesse sich noch fortsetzen.

Was heisst das?

Bei genauer Betrachtung gibt es in der Biologie keinen einzigen Menschen, der nicht von einer geschlechtlichen Abweichung betroffen ist. Manche Menschen weichen mehr vom Stereotyp ab, manche weniger.

Wenn wir also von geschlechtlicher Vielfalt reden, dann handelt es sich um biologische Realität. Demgegenüber steht die Idee eines geschlechtlichen Ideals: Der Vorstellung, was ein Mann oder eine Frau sein soll. Dieses "Ideal" ist menschengemacht: Es handelt sich um das, was im englischen "Gender" genannt wird. "Gender" ist ein soziales Konstrukt.

Die "Demo für alle"-Bewegung ist die eigentliche Gender-Bewegung, da es hier um die Idee von Geschlecht geht, nicht um biologische Realität.