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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau - eine Broschüre

Die evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat es anscheinend nicht verstanden, dass Transsexualität kein Identität ist. Eine Broschüre, die bei uns den Eindruck hinterlässt, dass Frauen und Männer mit körperlichen Variationen in eine gesellschaftliche extra-Schublade ausgelagert werden sollen.

"Hinter Trans* sollen dadurch alle verschiedenen Identitäten, wie z.B. transsexuell, transident oder Transgender, miteingeschlossen werden"

Aber: Transsexualität ist keine Identität. (Zumindest verstehen wir das nicht als solche. Sondern als abweichender Körper).

Interessant ist auch, dass offenbar sogar jeder Bezug zu "Gehirngeschlechtern" oder "Geschlechtskörperdiskrepanzen" so gedacht werden kann, dass am Ende immer noch keine Änderung der Weltsicht eintritt, die Menschen ihr Wissen über ihr Geschlecht als wahr zugesteht.

In der Summe haben wir den Eindruck, dass "Trans*" immer noch aus der Aussenperspektive gedacht wird. Es ist die Rede von "neuem Geschlecht", mit dem jemand angeredet werden soll, von "Eunuchen", die in der Bibel positiv erwähnt würden.

Fazit: Nett diskriminiert zu werden ist vielleicht besser, als nicht-nett diskriminiert zu werden, aber ein echter Perspektivwechsel ist hier nicht erkennbar. Ein solcher wäre gegeben, wenn das Prinzip der geschlechtlichen Deutung hinterfragt würde. Was bringt uns die Perspektive der Broschüre? Dass die Zuweisungen als Prinzip unangetastet bleiben und Menschen, die dann dagegen aufbegehren darin toleriert werden, sich anders zu fühlen bzw. eine abweichende Identität entwickelt zu haben. Diese Identität wird dann aus dieser Perspektive dann "Trans*" genannt und die Menschen, die sich dann als "Trans*menschen" vorfinden in eine Extra-Schublade gesteckt, die Transgeschlechter-Schublade.

Hatten wir eigentlich schon mal erwähnt, dass wir gerne einen Perspektivwechsel erleben würden? Einen, in welchem Zuweisungsprinzipien hinterfragt und verurteilt werden, einen, in dem Menschen als Menschen ernst genommen werden und geschlechtliche Selbstaussagen nicht zu "Identitäten" uminterpretiert werden? 

http://www.unsere.ekhn.de/themen/umgang-mit-transsexualitaet.html