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Fragen zur geschlechtlichen Realität

Was im öffentlichen Diskurs gerne vergessen wird ist, dass Menschen mit Variationen des Körpers nicht automatisch Menschen sein müssen, die sich selbst als ein "drittes Geschlecht" sehen. Die meisten Menschen sehen sich Studien nach als heterosexuell. Anbei ein Bild einer Studie von Menschen, die medizinisch als Menschen mit Körpervariation erfasst worden sind. Zwei Drittel der befragten Personen äussern sich zu ihren Beziehungen zweigeschlechtlich: Heterosexuell oder homosexuell (wir gehen davon aus, dass Menschen nicht zugleich heterosexuell als auch homosexuell als Antwort ausgewählt haben).

Das lässt dann Rückschlüsse zu, die zu folgenden Fragen führen:

  • Kann es sein, dass die Gruppe der Menschen, sie sich als "drittes Geschlecht" ansehen und den Menschen mit medizinisch erfassten Variationen des Körpers zwei unterschiedliche Gruppen sind?
  • Wenn es so ist, wo kommen die mindestens zwei Drittel der Menschen mit Variationen des Körpers in der Öffentlichkeit vor, die sich nicht als drittes Geschlecht sehen? Durch welche Lobbygruppen werden diese Menschen vertreten?
  • Wie bildet die Politik diese Belange ab?
  • Was machen Medienvertreter um ein realistisches Bild über körperliche Variationen darzustellen? In welchem Verhältnis stehen Artikel, die Menschen vorkommen lassen, die eine weitere soziale Geschlechterschublade wie ein "drittes Geschlecht" präferieren und denen, die das nicht tun zur geschlechtlichen Realität?
  • Wie kommen Menschen in der Öffentlichkeit vor, die weder ein "drittes Geschlecht" noch ein zweites Geschlecht als gesellschaftlich erstrebenswert ansehen?
  • Was bedeutet es für den gesellschaftlichen Umgang mit geschlechtlichen Variationen, wenn Menschen, die sich nicht als ein weiteres soziales Geschlecht ansehen, zwangsweise verintergeschlechtlicht oder (je nach medizinisch-psychiatrischer Diagnose) zwangsvertransgeschlechtlicht werden?
  • Welche Rolle spielt die Erweiterung der Diagnose "Gender Dysphorie" im DSM, dem Buch der psychischen Störungen, für Menschen mit intersex-Diagnosen für die Fortführung geschlechtlicher Deutung? Welche institutionelle Übergriffigkeit steckt dahinter?
  • Wie sind in diesem Zusammenhang Aktivitäten von Organisationen zu werten, die diese Ausweitung der Psychodiagnostik bzw. Genderidentitätsdiagnostik unterstützt haben?
  • Wie ist in diesem Zusammenhang die Einführung von LGBTI-Stellen in Behörden der Städte und Gemeinden, der Länder oder des Bundes zu bewerten? Wie die Vertretungen in politischen Organisationen? Setzen sich diese für ein realistisches Abbild geschlechtlicher Realität ein?


(Bildquelle: Jones T, Hart B, Carpenter M, Ansara G, Leonard W, Lucke J. Intersex: Stories and Statistics from Australia. Cambridge, UK: Open Book Publishers; 2016)

Studie Intersex 2016