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Die FDP antwortet. Die FDP antwortet nicht.

Wir hatten die Parteien, die im Bundestag vertreten sind, angeschrieben und wollten wissen, ob sie bereits politische Massnahmen gegen Gender-Deutung anstreben. Die FDP hatte uns darauf hin eine Antwort gesendet, sie wir hier einmal veröffentlichen wollen. Es handelt sich offenbar um einen Standardtextbaustein, der als Antwort auf unsere Frage ziemlich schlecht passt. Es wird in dieser zwar so getan, als seien sie hier tätig, Zugleich wird aber genau das Gegenteil ausgesagt. Möglicherweise merken sie es ja gar nicht?

Hier der Teil der Antwort, der etwas absurd ist:

"Für uns Freie Demokraten stehen die Freiheit und die Rechte der Individuen im Fokus. Jede und jeder sollte seine sexuelle und Gender-Identität selbst bestimmen und entsprechend ausleben dürfen. Als liberale Partei ist unser Ziel: Gleiche Chancen für alle - unabhängig vom Geschlecht und der Geschlechtsidentität."

Wir hatten eigentlich gefragt, ob die Parteien etwas gegen Umdeutung von Transsexualität zu "Gender-Identität" unternehmen.

Hier mal unsere Antwort darauf:

"danke für Ihre Mail. Aber: 'Um rechtliche Diskriminierungen wegen geschlechtlicher Identität oder sexueller Orientierung zu beseitigen' ist nicht die Antwort auf die Frage, wann und ob die FDP sich gegen ein Ende der Gender-Deutung einsetzt. Ein Teil von Gender-Deutung ist die Umdeutung von Transsexualität zu einer Frage der Identität.

In einer Welt, in der eine genderdeutende Sicht eingenommen wird, gilt in der Regel, dass die Interpretation von Körpern als 'biologisches Geschlecht' definiert wird und Aussagen, die Menschen über ihr eigenes Geschlecht treffen, als Frage der sozialen Zuordnung (Gender-Identität). Völlig unberücksichtigt bleibt in einer solchen Welt, dass Menschen, die Geschlecht deuten, dafür auf eine gesellschaftlich gemachte Vorstellung von Geschlecht zurück greifen und es sich bei der Bestimmung eines 'biologischen Geschlechts' in Realität lediglich um eine Interpretation von Geschlecht handelt, eben ausgehend von geschlechlichen Traditionen und Bräuchen, die in einer Gesellschaft existieren.

In einer Welt, in der anerkannt wird, dass Menschen im Zweifelsfall besser über ihr Geschlecht Bescheid wissen als Aussenstehende ist es genau andersherum. Dort gilt die Interpretation von Körpern durch Dritte als Frage der sozialen Zuordnung, also als Gender-Frage, und die Aussage, die Menschen über sich selbst treffen, als eine Aussage über das eigentliche Geschlecht des Menschen.

Gender-Deutung ist also eine Frage der Perspektive, die gegenüber geschlechtlichen Aussagen eingenommen wird. Entweder eine Perspektive, bei der ein Aussenstehender über das Geschlecht eines Menschen bestimmt bzw. bestimmen will - dies wäre dann eine gender-deutende Perspektive - oder es handelt sich im Gegensatz dazu um eine Perspektive, in der die Selbstaussage eines Menschen als das eigentliche Geschlecht anerkannt wird."