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Keine Einladung ins Bundesjustizministerium

Nächsten Dienstag, am 4. Juni wird im Bundesjustizministerium in Berlin ein Gespräch mit Trans*-Vereinen zur Reform des TSG stattfinden. Wir haben von diesem Gespräch erfahren, sind aber nicht eingeladen worden.

Das verwundert uns nicht. Wer nicht bereit ist, das medizinisch-psychiatrische Weltbild der "Gender Inkongruenz" und der vom Geschlecht abweichenden "Geschlechtsidentitäten" mitzutragen, gilt schnell als unerwünscht.

Wer hingegen sich selbst vertransgeschlechtlicht oder verintergeschlechtlicht, wird da eher Erfolg haben, da eine rechtliche Anerkennung oder Halb-Anerkennung von gesonderten Identitäten immer noch die herrschenden Geschlechterverhältnisse aufrecht erhalten kann und nichts wesentliches an der Situation verändert. Das stört dann eben diejenigen weniger, die weiterhin Geschlecht fremdbestimmen wollen.

Es soll bitte zur Kenntnis genommen werden, dass wir halbe Reformen, medizinisch-diagnostische Verschlimmbesserungen, sowie Sondergesetze für gesonderte Identitäten sowieso für nicht erstrebenswert erachten. Im Gegenteil.

Um zu echter Gleichberechtigung zu kommen, setzten wir uns dafür ein, Sonderbehandlungen zu beenden. Wenn die Politik DARAN irgendwann einmal interessiert ist, dann könnt ihr uns gerne einladen. Ansonsten eben nicht.

Nebenbei: 2008, also vor über zehn Jahren, waren wir bei den Vereinten Nationen und haben dort unseren ersten Menschenrechtsbericht eingebracht (zu CEDAW, dem internationalen Frauenrechtsabkommen). Zwei Dinge trugen die Vereinten Nationen der damaligen Bundesregierung auf: Mit uns in Kontakt zu treten. Und: Die Paradoxie zu beenden, dass Menschen, die in ihrem Geschlecht anerkannt werden wollen, sich zuvor von Experten zum Gegenteil erklären müssen. Es ist 2019 und bei beiden Forderungen der Vereinten Nationen wäre zu fragen, inwiefern das bisher geschehen ist. Wir reden immer noch darüber, dass Menschen mit Transsexualität zu Menschen mit abweichender Identität umdefiniert werden und erleben - wie damals - dass immer noch genügend Leute diese Sichtweise weiter unterstützen. Und wir erleben, wie versucht wird, diese Menschenverachtung aufzuhübschen und Kosmetik zu betreiben, anstatt sie zu beenden.