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Ein Brief an das Bundesjustizministerium

- Bundesjustizministerium: Geschlechtseintrag für Alle -

 3. Juni 2019

Sehr geehrte Menschen im Bundesjustizministerium,

als Input zu ihrem Gespräch mit Betroffenenorganisationen am Dienstag, den 4. Juni 2019 in Berlin möchten Sie nochmals daran erinnern, was wir seit dem ersten UN-Bericht zu CEDAW (Internationales Frauenrechtsabkommen) in Bezug auf das Personenstandsrecht fordern:

  • Jeder Mensch braucht das Recht seinen Geschlechtseintrag ändern/korrigieren lassen zu können. Diese Möglichkeit der Änderung der Geschlechtseinträge, muss allen Menschen offen stehen.
  • Die Änderung der Geschlechtseinträge ist aus unserer Sicht nur dann menschenrechtskonform, wenn vorab KEINE geschlechtlichen (oder diagnostischen) Vorsortierungen vorgenommen werden.
  • Jede vorherige geschlechtliche Kategorisierung, beispielsweise als "Mann, der sich als Frau fühlt", "Frau, die ein Mann sein will", "Intergeschlechtlicher Mensch", "Transgeschlechtlicher Mensch" etc. - sei es durch Diagnosen oder durch andere Machtmittel - würde die Idee, Menschen das Recht zu geben, sich zu ihrem Geschlecht zu äussern, ad absurdum führen (Bereits in den Recommendations zu unserem ersten Menschenrechtsbericht bei CEDAW 2009 haben die Vereinten Nationen dazu aufgerufen, dieses Paradoxon zu beenden).
  • Die Verknüpfung von Medizin und Recht muss beendet werden. Ein Gesetz, welches die geschlechtliche Anerkennung von Menschen gewährleisten soll, darf NICHT mit medizinischer Behandlung (einer "Gender Dysphorie", "Gender Inkongruenz", aber auch einer "Trans*beratung" oder einer "Trans*Gesundheitsbehandlung" u.ä.) vermischt werden.
  • Auch Kinder sind Menschen und sind in allen Punkten als "jeder Mensch" mitgemeint.
  • Die Änderungen der Geschlechtseinträge haben kostengünstig und zeitnah zu erfolgen. Sie dürfen im Vergleich zu anderen Bürgeranliegen nicht überteuert oder absichtlich verzögert werden.
  • Wir gehen davon aus, dass Menschen ihr Geschlecht besser kennen, als alle Aussenstehenden (auch besser als Ärzte, Psychologen, etc.). Alle Gesetze, Regelungen und Verordnungen sind an diese Tatsache anzupassen.

Teilen Sie uns doch bitte mit, was das Ergebnis des Gesprächs im Bundesjustizministerium ist, sobald dazu ein Protokoll vorliegt.

Herzlichen Dank und mit freundlichen Grüssen,

Kim Anja Schicklang

Aktion Transsexualität und Menschenrecht e.V.

Link zum Brief