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Eine geflüchtete Frau, Aktivistinnen in Berlin und ein LGBT-Wohnheim

Wir hatten bereits darüber berichtet, dass eine Aktivistinnen-Gruppe in Berlin zur Zeit eine geflüchtete Frau unterstützt, die in einem Berliner LGBT-Heim Gewalterfahrungen gemacht habe. Die Frau war aus der Ukraine geflohen und war in Berlin in eine Männerunterkunft gesteckt worden - auf Grund ihres körperlichen Zustandes. Dort kam es offenbar zu Zwischenfällen. Unterstützung, so wird uns berichtet, bliebe aus. Auf dem zuständigen Sozialamt, bewertete man ihren Körper und hielt sie nicht für "voll-weiblich", so dass man sie nicht in eine Frauenunterkunft überführen könne.

Aktuell sucht die Aktivistinnen-Gruppe Menschen in Berlin, die schnell helfen können. Der Grund steht in dem aktuellen Schreiben:

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
unsere Freundin ___ wurde am Freitag verkündet, daß sie bis Dienstag, 23.7. 9h das Heim in der Kiefholzstraße 36 zu verlassen hat. Da sie nicht weiß, wo sie ihren Besitz (Kleidung, Bücher, Geschirr, etc.) deponieren kann und das zuständige Wohnamt (Bez. Amt Steglitz Zehlendorf, Abt. Soziales Wohnen) erst am Dienstag wieder aufmacht, muss am Montag eine schnelle Lösung gefunden werden.
 
Sie würde gern in das Flüchtlingsheim Kiefholzstr. 71 oder in ein Frauenheim umziehen, allerdings wurde ihr vorher im Bez.Amt Steglitz/Zehlendorf gesagt, daß sie permanenten Flüchtlingsstatus hat und von daher kein Umzug in ein anderes Flüchtlingsheim gewährleistet/möglich ist, zudem machte man dort diskriminierende und anatomistische Angaben und wollte ihr im Bezirksamt Stegl./Zehlendorf die Unterbringung in einem Frauenwohnheim grundsätzlich verweigern (mit der fadenscheinigen Begründung, man halte ihren Körper generell für "nicht vollständig weiblich", dies könnte zu Problem mit anderen Frauen führen [sic!]).
 
Da Frau ___ bisheriges Heim sich zudem wenig kooperativ zeigt, bitten wir Sie um eine schnelle und unbürokratische Lösung zur Unterbringung von Frau ___ und ihrem Besitz ab spätestens Dienstag Morgen. Wir selbst werden am Dienstag abend verreisen, d.h. niemand sonst kann sich ab dann um die psychisch schwer angeschlagene, junge Frau ___ kümmern und ein schweres Unglück wäre so gut wie vorprogrammiert.
 
Außerdem weisen wir darauf hin, daß wir am Dienstag 9h mit Frau ___ und ggf. ihrem Besitz zum Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf fahren müssten, um dort über eine sofortige Unterbringung zu verhandeln, d.h. niemand kann sich am Dienstag morgen von uns um sonstige Dinge kümmern, wir können höchstens nach Klärung der Kostenübernahme (wir halten es aufgrund der eklatanten Behandlung v. Fr ___ im dortigen Amt für geboten, sie nicht allein dorthin gehen zu lassen, da weitere psychisch belastende Diskriminierungen zu erwarten sind) Frau ___ in ihren neuen Unterbringungsort/zu Hause begleiten.
 
Mit freundlichen Grüßen,
 
Sunan Ariti (und Freunde)

Falls es in Berlin Menschen gibt, welche die Aktivistinnen unterstützen wollen (Begleitung, Ideen, Kontakt zu einem Anwalt, Öffentlichkeitsarbeit, sonstige Unterstützung), leiten wir das gerne an die Gruppe weiter.