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Sachsen, ey!

Wir sind gerade von einem Mitarbeiter der Landesregierung Sachsen beschimpft worden. Er rief uns an und bezeichnete die Anerkennung von Transsexualität sinngemäss als Thema, das nur ganz wenige Leute beträfe und es deswegen besser sei, sich damit zu Frieden zu geben, wenn Menschen sich für Transidentität einsetzen. In Sachsen hätte man mit dem Rechtspopulismus und Rechtsextremismus genug zu tun und die Unterscheidung von Transidentität und Transsexualität im Vergleich dazu ziemlich unwichtig sei.

Was er offenbar nicht versteht: Die Nicht-Anerkennung dessen, dass Körpermerkmale vom Geschlecht abweichen können (Transsexualität) und die Umdeutung zu einer Frage der Identität ist ein Teil einer patriarchalen Rückeroberung, in der es darum geht, sich Körper verfügbar zu machen. Und DAS ist ein wesentlicher Bestandteil rechter Entwicklungen. In rechten Weltanschauungen geht es immer um die Verfügbarmachung von Körpern und Geschlecht.

Wer nicht anerkennen kann, dass Menschen ein besseres Wissen über ihr Geschlecht haben, als Aussenstehende versteht entweder nicht, dass die Werkzeuge der Verfügbarmachung von Geschlecht mittels medizinisch-psychiatrischee Diagnosen ein Baustein einer übergriffigen (und rechten) Weltanschauung ist oder er akzeptiert diese Anschauungen.

Auswirkungen dieser Anschauungen wären:

  • Genitalverstümmelungen bei Kindern, gegen den Willen der Kinder
  • Einsatz gegen Abtreibungen, gegen den Willen der Schwangeren
  • Infragestellen von Menschenrechten
  • etc.

Die Anerkennung von Transsexualität hatten wir als "Heucheltest" bezeichnet. Denn wer das Prinzip der körperlichen Selbstbestimmung anerkennt, der kann auch anerkennen, dass Menschen wissen, wer sie geschlechtlich sind und wird kein Problem damit haben, körperliche Abweichungen von Geschlecht (also Transsexualität) zu denken. Wer damit ein Problem hat, kann alles weitere kaum ernst meinen.

Wer Rechtspopulismus/Rechtsextremismus bekämpfen will, muss bei sich selber anfangen und sich von rechten Denkmustern lösen. Wir sind alle nicht frei davon. Aber jeder Mensch sollte in der Lage dazu sein, eigene Haltungen zu reflektieren.

Es geht um Emanzipation.