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Emma, die zweite

„Danke, dass ihr das Trans-Thema aufgegriffen habt" zitiert die Zeitschrift Emma am 8. Januar Reaktionen auf ihren Artikel, in welchem Frauen mit Transsexualität zu Trans umdefiniert worden sind - also zu Menschen, deren Identität von so etwas wie einem "biologischen Geschlecht" abweicht. Wir sind heute darauf hingewiesen worden, dass wir da direkt erwähnt worden sind. Also wird immer noch das Trans*-Narrativ bedient und nachgelegt.

Und, wie kann es auch anders sein, es werden zwei Gruppen konstruiert:

Die der Feministinnen einerseits, die Protagonistinnen, von denen sich laut Emma viele froh zeigten, endlich Rückenendeckung zu erhalten (Für was eigentlich?).  Und die der "Trans-Community", der anderen konstruierten Gruppe, die quasi als Antagonisten dazu auftauchen müssen. Simsalabim, das identitäre Wir-Gegen-Die-Narrartiv ist fertig. Ach, wie gut, dass es so etwas wie "Trans" und die Konstruktion von Identität gibt. Da muss dann gar nicht mehr über Inhalte nachgedacht werden - wie zum Beispiel Variationen von Körpern - sondern da reicht es wenn sich die identitären Glaubensgemeinschaften dann in gegnerischen Pro- und Antigruppen wiederfinden.

In welcher Welt leben wir eigentlich?

Nachdem der neue Artikel in der Emma nun Protagonistinnen und Antagontisten klar definiert haben, wird der Konflikt beschrieben. In guten Geschichten gibt es so etwas immer nachdem die handelnden Charaktere und ihre Gruppen eingeführt worden sind.

Zitat:

"Dabei ging nicht ein Kommentar auf das ein, was EMMA in dem Schwerpunkt eigentlich problematisiert hatte: den Trend dazu, dass nicht-rollenkonforme Mädchen nicht etwa ermutigt werden, sich gegen die Rollenerwartungen aufzulehnen, sondern dass ihnen von Peer-Group und Therapeuten eine vermeintlich einfache Lösung angeboten wird: Du bist trans!"

Na, das ist doch fein. Das sagen wir eigentlich schon ziemlich lange, dass Transsexualität nichts mit Gender-Identitäten und Rollen zu tun hat, sondern mit dem Körper. Diese Realität passt aber nicht ins Bild. Die Existenz von Transsexualität als Körperthema wird geleugnet, den Menschen, die sich zu ihrem Körperzustand äussern, eine Identität untergeschoben und dann ins gedankliche Trans-KZ abgeschoben. Und nachdem dieser Akt der argumentativen Deportation abgeschlossen ist, wird die Unsichtbarmachung gerechtfertigt. Und zwar so:

"EMMA wird die so wichtige Debatte selbstverständlich weiterführen. Wir lassen uns weder den Mund, noch das Denken verbieten."

Na, dann wäre es doch Zeit, mit dem Denken einfach mal anzufangen. Und zwar darüber, was es bedeutet, Menschen ein Geschlecht zuzuschreiben auf Grund von körperlichen Merkmalen. Damit fängt geschlechtliche Gewalt an. Simone De Beavouir hatte das einst ausführlich beschrieben.

Link: Ist Emma transphob?
Unser Artikel: "Frauen, Feminismus, Faschismus" (vom 22. Dezember 2019)