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Warum Rassismus und Sexismus den selben Ursprung haben

Rassismus meint, Menschen in Rassen einzuteilen und diesen dann klar benennbare Eigenschaften zuzuordnen und zugleich Grenzen zwischen den "Rassen" zu ziehen.

Dass Menschen heute keine Rassisten mehr sein wollen ist das eine. Ob sie verstanden haben, dass die Idee, Menschen in Rassen einzuteilen, menschengemacht (und damit nicht aus irgendeiner Biologie ableitbar) ist, das andere. Rassismus ist die Vorstellung, Menschen in Kategorien einteilen und die Einteilungen anhand objektiver Kriterien vornehmen zu können. Diese objektiven Kriterien existieren nicht. Zwar gibt es in den verschiedenen Regionen dieser Erde unterschiedliche körperliche Entwicklungen von Menschen (die niemand abstreitet) wie z.B. dunkle bis helle Hautschattierungen, aber eine feste Zuordnung in Kategorien ist nicht möglich, da die Übergänge fliessend sind.

Ebensowenig ist es möglich, Menschen auf Grund ihres Aussehens bestimmte Eigenschaften zuzuweisen. Wie sich Menschen begreifen hängt u.a. auch davon ab, in welcher Kultur sie aufgewachsen sind. Aber anzunehmen, dass es so etwas gibt, wie eine in einer Region fest-verwurzelte typische Kultur, ist bereits Ausdruck einer rassistischen Vorstellung. Kultur ist abhängig von politischen Umständen, globalen Machtstrukturen und der Verbreitung von religiösen Glaubenssystemen. Kultur kann sich ändern. Niemand wird mit einer Kultur geboren.

Menschen in Rassen einzuteilen und diese Kategorisierungen als "wissenschaftlich" oder "natürlich" zu bezeichnen ist alles andere als wissenschaftlich.

Was aber haben diese Überlegungen mit Geschlecht zu tun?

Auch bei Geschlecht gibt es Menschen, die meinen, man könne zum einen sagen, dass es streng voneinander abzugrenzende biologische Geschlechter gibt. Dies ist nicht der Fall. Geschlecht entwickelt sich im Embryonalstadium und ist abhängig von allen möglichen Faktoren (Chromosomen, Hormone, etc.). Dass die Entwicklung bei jedem Menschen anders verläuft, kann man schon daran sehen, dass die geschlechtlichen Körpermerkmale nie dieselbe Form aufweisen. Und, das ist nicht unwichtig: Es kann auch "Verdrehungen" geben. D.h. Menschen können mit Körpermerkmalen geboren werden, die geschlechtlich von anderen Merkmalen abweichen.

Und auch bei Geschlecht ist es nicht möglich, Menschen auf Grund ihrer Körpermerkmale bestimmte Eigenschaften zuzuschreiben. Wer z.B. welche Kleidung trägt, wer welchen Beruf wahrnimmt, wem welche "typischen Eigenschaften" zugeschrieben werden, ist - wie bei Rassismus - abhängig von der Kultur, in der jemand aufwächst. Und auch hier kann sich die Kultur ändern. Schaut man sich an, welche Kleidung und welche Verhaltensweisen als typisch weiblich oder typisch männlich galten, kann man feststellen, dass sich da im Laufe der Zeit einiges geändert hat.

Sexismus und Rassismus basieren auf denselben (falschen) Grundannahmen. Menschen Rassen oder festen Geschlechterkategorien zuordnen zu müssen, ist etwas, was auf der selben Idee basiert: Die Welt einteilen zu wollen. Die Frage, die hier zu stellen wäre ist, woher der Wunsch kommt, zuordnen zu wollen und die Einteilung als wichtiger anzusehen als den Menschen, der einem möglicherweise gerade gegenübersitzt.