Der globale Pushback gegen LSBTTIQ-Rechte
Die UN-Frauen (UNWOMEN) beschäftigen sich in einer Stellungnahme mit rechtsextremistischen Hassgruppen, die sich selbt gerne als "genderkritisch" bezeichnen. In der Stellungnahme wird auf mehrere Punkte verwiesen: Die Hassgruppen seien weltweit auf dem Vormarsch, sie benutzen Stereotype und Angstmacherei für ihre Agenda und sind eingebettet in Kulturkampf-Narrative- währenddessen würden LSBTTIQ-Gruppen oder Menschenrechtsverteidiger ausgeschlossen. Die UN-Frauen machen klar, dass der Einsatz für Frauenrechte und LSBTTIQ-Rechte untrennbar voneinander sind und zusammengehören.
In dem Text heisst es:
"Auch wenn die Kontexte und Motivationen dieser Bewegungen unterschiedlich sind, überschneiden sie sich oft, um sich gegen das zu wehren, was sie als 'Gender-Ideologie' betrachten: ein Begriff, der verwendet wird, um das Konzept von Gender, Frauenrechten und den Rechten von LGBTIQ+ Menschen im Allgemeinen abzulehnen.
Es gibt eine lange Tradition, in der Anti-Rechts-Bewegungen die Gleichstellung von Frauen und LGBTIQ+-Menschen als Bedrohung der so genannten 'traditionellen' Familienwerte darstellen. Bewegungen, die 'Anti-Gender', 'gender-kritisch' und 'Männerrechte' umfassen, haben dies auf die Spitze getrieben, indem sie weitergehende Ängste über die Zukunft der Gesellschaft aufgreifen und feministische und LGBTIQ+-Bewegungen beschuldigen, die Zivilisation selbst zu bedrohen.
Anti-Rechts-Bewegungen haben sich für offen diskriminierende Maßnahmen und Einschränkungen bei wichtigen Dienstleistungen eingesetzt und sogar für die Kriminalisierung von Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder ihres Geschlechtsausdrucks."
Und weiter:
"Diese Akteure stellen LGBTIQ+-Bewegungen als indoktrinierende Einflüsse dar, die versuchen, junge Menschen zu korrumpieren und zu sexualisieren. Solche Behauptungen haben in Ländern aus allen Regionen der Welt den Widerstand gegen eine umfassende Sexualerziehung angeheizt. Von den Medien bis hin zur Politik nutzen Anti-Menschenrechts-Bewegungen zunehmend sowohl die Straße als auch die digitale Organisation, um die grundlegenden Freiheiten von LSBTTIQ-Menschen anzugreifen, wobei sie es oft besonders auf Trans-Frauen abgesehen haben. [...] Einige versuchen, die Menschenrechte von Trans-Personen als Widerspruch zu den Rechten von Frauen darzustellen, und behaupten sogar, dass Transfrauen keine geschlechtsspezifische Diskriminierung erfahren oder dass sie eine Bedrohung für die Rechte, Räume und die Sicherheit von Cis-Frauen darstellen."
Die Empfehlung der UN-Frauen lautet:
"Feministische und Frauenrechtsverteidigerinnen und -organisationen dürfen sich nicht zurückziehen, sondern müssen vorwärts drängen und gemeinsam handeln, um die Gleichberechtigung und die Rechte von LSBTTIQ-Personen zu schützen und zu fördern, in dem Bewusstsein, dass alle unsere Menschenrechte entweder aufrechterhalten oder gemeinsam zurückgedrängt werden."
LGBTIQ+ communities and the anti-rights pushback: 5 things to know
Statement von ATME: "Genderkritische" (rechte) Bewegungen sind alles andere als "genderkritisch". Im Gegenteil. Diese Hassgruppierungen stehen für starke Gender (soziale Rollen) ein, ausgehend angeblich biologischer Binarität der Geschlechter. Das Infragestellen dieser Binarität - sowohl auf körperlicher, wie auf sozialer Ebene - war/ist das Merkmal von linker Menschenrechtsarbeit. ATME lehnt es ab, Menschen - unter Verweis auf "die Biologie" - sozialen Gruppen zuzuteilen. Menschen wissen selbst, wer sie sind. |