CSD Stuttgart mit 2 Veranstaltungen zu Transsexualität

Dass der CSD in Stuttgart nicht politisch wäre, kann man ihm nun wirklich nicht vorwerfen. Bereits das Grußwort zum CSD wird jedes Jahr zum Politikum. So heißt es im Programmheft des CSD-Stuttgart: „Während es sich der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Wolfgang Schuster (CDU), bereits seit Jahren nicht nehmen lässt, schriftliche Grüße zum schwul-lesbischen Festival zu schreiben, tut man sich in der CDU-geführten Landesregierung schwer.“ Wie wir wissen, tut sich die CDU nicht nur mit homosexuellen Menschen schwer, sondern besonders mit transsexuellen Menschen und fordert bis heute – über das Transsexuellengesetz – deren Kastrierung, bzw. Sterilisierung. Ein bisschen mehr Schuster und weniger Mappus täte der CDU-Regierung allgemein gut.

Zu den Hoffnungsträgern der CDU zählt auch Stefan Kaufmann, der Stuttgarter Direktkandidat, der gemeinsam mit Ute Vogt, der ehemaligen Landeschefin der SPD, Balian Buschbaum, Flu Bäurle von Amnesty International und Kim Schicklang von ATME e.V. am 30.07. auf dem Podium im Theaterhaus-Stuttgart sitzen wird.

Nach einem bekannten Kinofilm wird man sich der Frage zuwenden: Was ist Transphobie? Wenn es nach dem Willen des Ministerkomitees des Europarates ginge, so würden in Deutschland Transphobie und Hassreden unter Strafe stehen – tun sie jedoch bis heute nicht. Bis heute ist es nicht verboten, transsexuelle Menschen zu diskriminieren, zu demütigen und als Transen zu beschimpfen. Wird sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern? Was können wir dagegen tun? Fragen, die auf Antworten warten.

Drei Tage zuvor, am 27.07.2010 werden sich in der Weißenburg in Stuttgart drei Politiker gegenüber sitzen, wieder gemeinsam mit Flu Bäurle von Amnesty International und Christina Schieferdecker von ATME e.V. und über ein mögliches Ende der Pathologisierung sprechen. Sind transsexuelle Menschen wirklich geisteskrank? - So der Titel der Podiumsdiskussion. Die Veranstalter konnten dafür keinen Vertreter der deutschen Sexologie gewinnen, die diese These bis heute eifrig in Medien und Büchern verbreiten. Zu den anwesenden Politikern gehören Anette Groth, die menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, Ute Kumpf, die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion im Bundestag, sowie Andrej Hunko, Mitglied des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union, der von seiner Arbeit beim Parlamentarischen Ausschuss des Europarates (PACE) berichten wird.

Den Flyer zu beiden Veranstaltungen, mit den genauen Terminen, Zeiten und Adressen kann man hier herunterladen. Mehr zu den Hintergründen der Pathologisierung transsexueller Menschen und zu Hassverbrechen und Transphobie verfährt man im aktuellen Menschenrechtsbericht von ATME e.V.. Weitere Auskünfte gibt gerne ATME e.V. unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.