Wofür wir stehen
Auf Grund vielfältiger Diskussionen ist es mir, Tina, wichtig mal wieder so zwischendurch zu schreiben, wofür wir stehen.
Wir wünschen uns eine Gesellschaft, in welcher jeder Mensch als das anerkannt und respektiert wird, was er ist. Niemand sollte gezwungen sein, irgendwelchen Stereotypen, queren Theorien oder anderem von Menschen erdachtem Unsinn gehorchen zu müssen, um er/sie selbst sein zu können.
Es sollte selbstverständlich sein, dass wir in einer Gesellschaft leben wollen, in welcher niemand, egal aus welchen Gründen, diskriminiert wird, bzw. diskriminiert werden darf. Der Artikel 3 des Grundgesetzes sollte deshalb entsprechend abgeändert werden und jede Form der Diskriminierung verbieten. Gewollte und durch das Grundgesetz legalisierte Diskriminierung, wie sie aktuell jeden Tag geschieht, ist widerlich. Diese betrifft nicht nur transsexuelle Menschen, sondern auch kopftuchtragende muslimische Frauen, alte Menschen in Altersheimen, Menschen in Psychiatrien, Langzeitarbeitslose, etc.
Was speziell die Rechte transsexueller Menschen angeht, so fordern wir die ersatzlose Streichung des Transsexuellengesetzes und aller anderer Gesetze, Verordnungen und ähnlichem, was einer problemlosen Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrages auf dem Standesamt für die übliche Gebühr entgegensteht. Standesbeamte sollten angewiesen werden, solche Änderungen problemlos und zügig, bedingungslos durchzuführen.
Da allen Bürgern Deutschlands über den UN-Sozialpakt, sowie die Europäische Sozialcharta, das Recht auf Gesundheit zusteht, um den best- und höchstmöglichen Gesundheitsstand, sowohl körperlich als auch psychisch, zu erreichen, sollte sich die Bundesrepublik Deutschland auch daran halten und entsprechend alle medizinische und psychotherapeutische Leistungen, die zur Erreichung dieses Zustandes notwendig sind, problemlos gewähren. Bei transsexuellen Menschen gehören hierzu u.a. FFS, GaOP, Epilationen, stimmverändernde Maßnahmen, Brustverkleinerung oder -vergrößerung, Hormonbehandlung, etc.
Die Rechte von Kindern und Jugendlichen sollten ausgeweitet und gestärkt werden. Gerade wenn es um ihre Gesundheit geht, um ihr Geschlecht und ihren Körper, sollten sie mehr Mitspracherecht besitzen. Transsexuelle Jugendliche benötigen spätestens mit dem Einsetzen der Pubertät eine Hormonbehandlung, um körperliche Entwicklungen in die richtige Richtung zu leiten, bzw. um Veränderungen zu verhindern, die nur mit großem zeitlichen, medizinischen und finanziellem Aufwand wieder (und oft nur teilweise) behoben werden können.
Und zum Schluss:
Wir sind weder trans*, noch inter*, noch queer, wir sind ATME.
Transsexualität ist angeboren. Kein transsexueller Mensch sucht sich aus, so zu sein, wie er ist. Wir wollen nicht transsexuell sein, wir werden auch nicht transsexuell, sondern wir sind es. Dies ist eine Tatsache, mit der wir zurechtkommen müssen und die gesellschaftlich, rechtlich und medizinisch respektiert werden muss. Wir können nichts daran ändern transsexuell zu sein, doch wir können darauf hinwirken, dass Menschen in Deutschland nicht diskriminiert oder schlechter behandelt werden, weil sie anders sind, von Geburt an.