building responsive website

Politik? Zu viel Gender-Deutung

Am 4. November veranstaltete das Bundesfamilienministerium einen Fachaustausch "Beratung und Unterstützung für intersexuelle Menschen". Wir haben den Livestream, der sich im Internet befindet, angesehen und kommen zum Ergebnis, dass die Politik zur Zeit stärker denn je zeigt, dass sie immer noch Gender-Deutung von Körpern betreibt. Anstatt Variationen des Körpers einfach nur als Variationen des Körpers zu begreifen und den Menschen, die diese mitbringen, das Wissen darüber zu überlassen, welchem Geschlecht sie - selbst im biologischen Sinne (wenn dieses nicht auf die Genitalien reduziert wird) - angehören. Bei diesem Fachaustausch hat das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf die ersten Ergebnisse eine Studie veröffentlicht, die unsere Vermutungen und Befürchtungen bestätigt.

Die Ergebnisse dieser Studie  (http://atme-ev.de/download/IMAG_UKE.pdf) sind sehr wichtig, um zu begreifen, von was wir seit Jahren reden:

Teilnehmer_Innen:

  • 59 Prozent Beratungsstellen
  • 22 Prozent Mediziner/Psychologie, etc.
  • 9 Prozent andere
  • 6 Prozent Erfahrungsexpert_Innen ("Betroffene")
  • 4 Prozent Eltern


Benennung, meiste Nennungen:

gesamt:
29 Prozent "Intergeschlechtlichkeit"

Eltern:
25 Prozent "Intergeschlechtlichkeit"

Erfahrungsexpert_Innen:
25 Prozent "Varianten der körperlichen Entwicklung"


Das verwundert nicht. Bei denjenigen, um die es geht (ausser anscheinend die zur Zeit gewünschten Wortführer_Innen, meist Vertreter gender-identitärer Weltbilder), wissen, dass Körper und Geschlecht zweierlei sind, die anderen konstruieren neue Geschlechterschubladen wie "Intermenschen" und "Transmenschen" bzw. "Intergeschlechtlichkeit" oder "Transgeschlechtlichkeit"

Es wäre doch schön, wenn diejenigen, welche diese Machtmechanismen geschlechlicher Deutung kritisieren, auch einmal gehört würden. Denn offenbar gibt es da einen Unterschied in dem Selbstwissen, das Menschen über sich haben und der Deutung durch Dritte.

Zu befürchten ist, dass die Gender-Schubladisierung, die an so grässlicher Sprache wie "Intermenschen" und "Transmenschen" zu erkennen ist, und doch nur so offensichtlich Geschlecht auf Genitalien reduzieren will, zu neuen alten geschlechtlichen medizinischen Fremdbestimmungsmechanismen führen wird.

Es ist (leider) jetzt schon absehbar, dass die Menschen, die heute manche (siehe Studienergebnisse) von Aussen "intergeschlechtlich" nennen, sich in Zukunft mit Diagnosen wie "Gender Dysphorie" herumschlagen müssen und dann hinterher sich alle wundern, wie das denn überhaupt geschehen konnte.

Wichtig ist, JETZT hinzusehen und nicht hinterher. Es muss ernst genommen werden, dass körperliche Variationen nicht Rückschlüsse auf das biologische Geschlecht (im erweiterten Sinne und nicht reduziert auf Genitalien) ermöglichen. Oder anders herum:

Dieser staatlich gewollte Genitalismus muss endlich aufhören. Das Wissen, das Menschen über ihr Geschlecht haben, muss endlich als wahr anerkannt werden und die Gender-Deutungen beendet werden.

(2:00:32)
https://www.youtube.com/watch?v=-rZ5vmCFgbw&;;feature=youtu.be&t=7232

Simon Zobel. Danke für den Kommentar.

(3:27:15)
https://www.youtube.com/watch?v=-rZ5vmCFgbw&;;feature=youtu.be&t=12435

Wie meint Katinka Schweizer vom UKE das?

(3:31:22)
https://www.youtube.com/watch?v=-rZ5vmCFgbw&;;;feature=youtu.be&t=12682


Was Lucie Veith sagt, ist gut und richtig. Dann wäre es aber auch nett, anzuerkennen, dass es Menschen gibt, die unabhängig davon, ob sie inter-Diagnosen haben oder nicht (es gibt nämlich beides - und wir denken da an unsere Mitglieder), ein klares Wissen über ihr Geschlecht haben, und die ihre Abweichung - von diesem gewussten Geschlecht - als "Transsexualität" bezeichnen und damit den Körper meinen und NICHT, wie immer gerne unterstellt, eine Gender-Identifizierung ("Trans*Identität").

Nochmal das, was wir schon seit Jahren sagen: Wenn Transsexualität nicht endlich als existent anerkannt wird, werden wir es wieder bzw. weiterhin mit einer Welt zu tun haben, in der Dritte wie Mediziner und Psychologen das, was sie dann das "biologische Geschlecht" nennen, über das Vorhandensein oder die Abwesenheit von Genitalien definieren und damit dann letztlich die Selbstaussage eines Menschen nicht als Aussage über einen wahren Sachverhalt anerkennen, sondern weiterhin als psychische Befindlichkeit, die auf Gender-Identifikation referenziert, anstatt auf eine ebensolche "biologische Wahrheit" wie die, welche von vielen sexologsichen Medizinern und Psychologen absichtlich auf Genitalien reduziert wird.

Und nochmal: Wer sich diesen Livestream komplett ansieht, wird von "dritten Geschlechtern", "Intergeschlechtern" und "Transgeschlechtern" hören, von "Gender Identitäten", "Gender Expression" und anderen sexologischen Erfindungen.

Wir wollen diese Gender-Deutungen nicht mehr. Danke sehr.