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Janet Mock auf dem Women's March 2017

Um die 500-tausend Menschen kamen gestern alleine nach Washington DC, um beim "Women's March" für Solidarität, Frieden, Gleichberechtigung, und menschliche Werte einzutreten (auf der ganzen Welt fanden zeitgleich Solidaritätsveranstaltungen statt, auch in Deutschland z.B. in Berlin und Heidelberg). Der Protestmarsch in Washington DC ist grösser gewesen, als die Proteste gegen den Vietnam-Krieg in den 60er Jahren.

An dem Protestmarsch beteiligten sich auch Madonna, Jane Fonda, Miley Cyrus, Barbra Streisand und Jamie Lee Curtis.

Und: Janet Mock. Ihre Rede haben wir hier als Video (Quelle: abc NEWS).

Link:
https://www.youtube.com/watch?v=t1XMLYSFT7w

Teilnehmerinnen in Los Angeles: 750.000, New York City: 600.000

Presserat spricht Hinweis aus - (rechtliche) Frauen sind Frauen

Im September des letzten Jahres hatte die Bietigheimer Zeitung über eine Frau berichtet, die auf Grund ihres geschlechtlichen Seins, als Mann bezeichnet wurde, der "aber eine Frau sein will". Die Frau war in einen Männerknast eingeliefert worden, was die Zeitung als "skurrile Geschichte" bezeichnete. Der Presserat ist nun zu der Entscheidung gekommen, dass die Zeitung gegen Ziffer 12 des Pressekodex verstösst und erhielt einen "Hinweis".

In Ziffer 12 des Pressekodex heisst es, dass niemand wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden dürfe. Der Presserat beurteilte die Formulierung "Sondern wegen der Person des Angeklagten, der ein Mann ist, aber eine Frau sein will […]" als abwertend und kam zum Ergebnis, dass diese eine diskriminierende Wirkung entfalte. Handele es sich um eine "rechtlich anerkannte Frau" müsse dies auch in der Berichterstattung berücksichtigt werden.

Die Entscheidung des Presserates begrüssen wir, auch wenn ein "Hinweis" die schwächste Form der Missbilligung gegenüber Verstössen gegen den Pressekodex darstellt. Wir hätten das stärker gewertet, da die Abwertung einer Frau zu einem Mann, der "eine Frau sein will", in diesem Fall einen textlichen Kniff darstellt, um eine Legitimation dafür zu schaffen, es nicht etwa als "skurril" ansehen zu müssen, dass Frauen in den "Männerknast" gesteckt werden, sondern es als skurril darstellen zu können, dass es Männer gebe, die Frauen sein wollen.

Es ist darüberhinaus zu fragen, warum eine "rechtlich anerkannte Frau" in einen "Männerknast" eingewiesen worden ist. Dies wäre die eigentliche Meldung gewesen. Die Journalistin Heike Rommel machte daraus etwas anderes.

Dass der Presserat einen Hinweis ausgesprochen hat, kann dabei helfen, dass das Geschlecht eines Menschen auch in der Berichterstattung respektiert wird. Und das ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen, die Artikel lesen, Sachverhalte richtig einordnen können.

Link zum Originalartikel:
http://www.swp.de/bietigheim/lokales/besigheim/transgender-im-maennerknast-13688161.html
Entscheidung des Presserates:
http://atme-ev.de/texte/Presserat_Entscheidung%200838_16-1.pdf